Wir verbringen einige
Wintertage zusammen in Villa Gesell, meine beiden Enkelinnen und ich.
Zuerst machen wir
alles mit großer Begeisterung: Wir laufen durch die Dünen, spielen Fußball mit
dem Meerschaum, sammeln Muscheln, kleben mit den Muscheln lustige Bilder zu
Hause, spazieren durch den Ort, genießen die frische Brise und die Sonne.
Langsam fällt uns
nichts mehr ein. Der Wind pfeift, es ist kalt und im Haus fehlen den Kindern
ihre gewohnten Spielsachen: Oma, was machen wir jetzt? Oma, ich hab´ meine
Puppe vergessen! Oma, können wir nicht ins Kino gehen? Oma, kaufen wir
Buntstifte! Oma, gibt es hier kein Fernsehen? Oma – Oma – Oma.
Da fällt der Oma
etwas ein! Wir werden die Sonne aus dem Meer ziehen!
Das heißt als erstes
früh aufstehen! Kein Problem! Meine Langschläfer kommen ganz schnell aus ihren
Betten und sind auch gleich startbereit. Gummistiefel, Pudelmütze, Schal und
los geht’s. Es ist noch schummerig, aber tapfer stiefeln beide neben mir in
Richtung Meer. Man sieht auch schon den hellen Schimmer des Sonnenaufgangs am
Horizont.
Wir stellen uns in
Position: Beine ein bisschen breit, damit wir nicht umfallen, Arme vorstrecken
und wieder anziehen, vorstrecken und anziehen und “Hau – ruck, hau-ruck!” und
noch einmal: “Hau – ruck!”. Mehr Kraft und noch einmal: “Hau – ruck!”
Und - blubb, ist die
Sonne wirklich ein kleines Stückchen aus dem Meer gesprungen.
Ein kleiner
Freudentanz wird gemacht: Wir haben die Sonne aus dem Meer gezogen!
Nun aber schnell nach
Hause. Wie gut schmecken die Brötchen und der heiße Nesquik. Wie leuchten die
Augen, wie rot sind die Backen!
Wir haben die Sonne
aus dem Meer gezogen!
Gerda S.
Danke für das schöne Foto, liebe Gabi
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