Heute fliehen meine Gedanken viele, viele Jahre
zurück.......
Mein Freund Carlos Bareis hatte damals hier in Villa Gesell eine große
Schreinerei. Das Holz dafür holte er aus Macedo, einem Wäldchen, mitten im
Kamp. So kam er dann immer vollgeladen mit riesigen Baumstämmen auf seinem
Wagen durch den Ort. Und wer hatte zu
dieser Zeit hier nicht einen Tisch, eine
Bank oder Stühle von Carlitos zu Hause?
An so einem kalten
Morgen wie heute fuhr er wieder einmal hinaus auf den Kamp. Entsetzt sah er in den
Lagunen am Wegesrand tote Schwäne im Wasser liegen, einige
flatterten noch.
Carlos fuhr zurück
und holte einen Fotografen als Zeugen. Er wollte eine Anzeige aufgeben, um gegen die Jäger zu protestieren, die dort jedes Wochenende herumschossen, Er ging in das eiskalte Wasser, sammelte
die toten Schwäne auf und fand dabei auch einen, der nur verletzt war. Er
brachte den Schwan vorsichtig in sein Auto, aber genau in diesem Augenblick brach Carlos selbst
zusammen. Er war sofort tot. „Herzschlag“ sagten später die Ärzte.
Auf
sanften Flügeln ist seine Seele davongeflogen........
Ich nahm den
verletzten Schwan in meine Arme und brachte ihn nach Hause. Dort erholte er
sich langsam.
Eines
Morgens im Frühling breitete er seine Flügel aus, schwebte langsam ein paar Mal
um das Haus und nach einem langen Schrei flog er in Richtung Kamp und Lagunen
davon.
Ich stand da, sah
dem Schwan nach und weinte um meinen Freund.
Renate v. W.
ein letztes Foto von Carlitos
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