Sonntag, 9. Juni 2013

44. Ein Ausflug nach Villa Gesell mit Folgen


Als wir 1953 nach Argentinien auswanderten, wussten wir nicht, dass wir einmal in Villa Gesell landen würden. Und das sind jetzt  60 Jahre her! 
Zuerst wohnten wir drei Jahre auf dem Kamp, 7 Km von Madariaga (Provinz Buenos Aires) entfernt.

Dort lernten wir drei deutsche Familien kennen. Die eine hatte ein Baumaterialiengeschäft. Dort wurde alles verkauft, was man zum Hausbau brauchte, auch Sand. Diese Leute fuhren jede zweite Woche mit Kalk, Zement, Ziegeln und Eisen nach Villa Gesell, und auf dem Rückweg nahmen sie natürlich Sand von dort mit, kein Weg war umsonst.

An einem schönen Aprilsonntag 1956 luden sie uns zu einem Ausflug nach Villa Gesell ein. Der Ort am Meer war damals noch recht klein, aber er gefiel uns trotzdem sofort. 

Wir begrüßten dort auch Familie Gussmann, die wir schon kannten, und die öfter zum Onkel Luis Schwab  auf den Kamp kamen, um Äpfel, Honig, Eier und den berühmten Apfelessig zu kaufen. Auch Don Carlos und Doña Emilia lernten wir kennen.

Mein Mann fuhr das nächste Mal wieder mit nach Villa Gesell, ging aber gleich zu Don Carlos, um sich ein Grundstück zeigen zu lassen. Don Carlos sagte damals, er hätte nur drei Grundstücke im Angebot, eines im Süden, das andere an der Ecke Paseo 105 und Avenida 7, wo jetzt eine Bäckerei ist. Das gefiel ihm aber nicht. 

Mein Mann fragte: „Wo ist denn das letzte von den dreien? Ich hätte halt gerne etwas in der Nordzone!“ 
Don Carlos sagte: „Es ist ganz in meiner Nähe. Aber was wollen Sie mit einem so großen Grundstück? Das sind fast 3000 qm!“ Mein Mann war ganz begeistert und meinte: „Na, wir werden schon sehen!“ 
Er machte gleich eine Anzahlung und kam am Abend glücklich nach Madariaga zurück. 
Und das war der Anfang!

Hanni K

Villa Gesell
damals
Luftaufnahme

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