Montag, 10. Juni 2013

45. „Ist gefallen, kann aber nicht fallen!“



Wir wohnten früher in Villa Gesell an der Ecke der Straße Alameda 202 und Avenida Buenos Aires. Gegenüber war ein kleines Wäldchen. Heute sind dort eine Galerie und ein Supermarkt.

Meine beiden kleinen Töchter spielten da immer sehr gern.
So war es auch an dem Tag,  Alejandra war etwa 6 Jahre und Marcia eineinhalb Jahre jünger, als plötzlich Alejandra schreiend zu mir kam, sichtlich nervös und aufgeregt mit der Erklärung:
"Mami, Mami! Marcia ist gefallen, kann aber nicht weiter fallen!"

Sie nahm meine Hand und rannte mit mir los. Selbstverständlich war ich in Sorge, denn was soll das heißen? " Marcia ist gefallen, kann aber nicht fallen"?

Aber als ich dann an die Stelle kam, wo der " Unfall " passiert war, anstatt mich zu erschrecken, musste ich lachen!

Die Erklärung ist einfach: Marcia war tatsächlich gefallen und konnte nicht fallen, denn sie hatte an diesem " Unglückstag " eine Hose an, die vorne einen Latz mit Hosenträgern hatte. Sie war, was die beiden oft machten, auf einen Baum geklettert, ist dort abgerutscht, runtergefallen, und hat sich dabei an einem Ast verheddert, der sich unter die Träger verfangen hatte.

Nun zappelte Marcia mit allen Vieren dort oben im Baum, das sah man gut!
Sie war aber nicht in Angst, sondern in ihrem Stolz verletzt, denn es war wirklich eine tragisch-komische Situation, sie da herumzappeln zu sehen und ich lachte und lachte!

Alejandra verstand die Welt nicht mehr, guckte mit erstaunten Augen, weil ich das Lachen nicht lassen konnte.

Natürlich bin ich dann nach oben geklettert und habe Marcia von ihrer unglücklichen Lage erlöst und war doch sehr froh, dass der Ast Marcia vor möglichen Verletzungen geschützt hatte.



Margot O.  
  
Die Zeichnung:


Gerda S.

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