Samstag, 22. Juni 2013

57. Der Gummibaum



Diese Geschichte ist noch gar nicht so lange her und beginnt mit einem Knall.

Mitten in der winterlichen Ruhe hier in Villa Gesell, an einem stillen Nachmittag sitze ich lesend im Sessel, da platzt neben mir der Steinboden auf, und zwar so laut, dass ich zusammenschrecke. Einige der weißen Fliesen haben sich gehoben und ein langer Riss ist zu sehen.

Was ist geschehen?

Es gibt nur eine Erklärung: Ein weit ausladender Gummibaum steht dicht an der Außenwand meines Hauses im Garten der Nachbarin und ist Jahr um Jahr, nun bereits über mein Dach hinaus gewachsen. Seine aggressiven Wurzeln haben den Boden angehoben! Keller gibt es hier in den Sommerhäusern nicht.

Der Baum muss also weg! Und das ist gar nicht so einfach. Meine gute Nachbarin, Juana, ist die älteste Tochter von Don Carlos Gesell und hängt sehr an ihrem Gummibaum.

Sie muss sich schweren Herzens davon trennen, denn ich sitze in meinem Haus wie auf einem Pulverfass.

Nach der Beseitigung des Störenfrieds wird ein schöner Ableger von dem geliebten Baum in gehöriger Entfernung mitten in den Garten gepflanzt. Ein kleiner Trost!


Arme Juana! Sie ist im letzten Jahr gestorben und hat zum Glück nicht mehr erleben müssen, dass das neue kleine Gummibäumchen, wie so viele andere empfindliche Pflanzen, in den ungewöhnlichen Frostnächten des vorigen Jahres erfroren ist....

Rosemarie W.                                  
                                 
                                                                                                                            Juana vor meiner Camera

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