Dienstag, 9. Juli 2013

74. Die ersten Ferien im eigenen Haus


siehe Beitrag 71

Wollt ihr wissen wie es uns erging, nachdem meine Schwägerin Ilse und ich mit den vier kleinen Kindern endlich im Ferienhaus angekommen waren?

Ich sehe nur Windeln, Windeln und Windeln in maßlosen Mengen, die wir nach 12 Uhr nachts wuschen. Die Leine wurde vom Haus aus bis zu einer kleinen Trauerweide gespannt, die im Nachbargrundstück stand und heute ein großer wunderbarer Baum ist. 
Wegwerfwindeln gab es ja noch lange nicht.

Und überall Sand! Wasser gab es nur, nur wenn wir pumpten. Licht auch nur, wenn wir die die Lampe pumpten und mit viel Geduld warteten, bis der Spiritus erwärmt war, sonst brannte alles lichterloh!

Mit dem Herd hatten wir genau den gleichen Mist, das heißt dasselbe Problem. Wir waren ja Stadtkinder; eigentlich nur ich, denn Ilse hatte den Krieg in Deutschland miterlebt und war einiges gewöhnt. 
Also kochte Ilse den Milchbrei und ich spielte “hoppe, hoppe Reiter” mit Doris und Cali. 
Dieses Lied war wohl eine Vorahnung, denn Cali wurde mehrere Jahre später Hilfsreiter bei Sandelovsky in der Reitschule. Dazu erzähle ich später noch eine Geschichte.

Wir sind nicht so oft an den Strand gegangen, die Kinder hatten ja Sand genug ums Haus herum und eine große Blechwanne mit Wasser dazu.

Aber in einer Nacht kam ein dolles Gewitter und es regnete draußen, aber auch drinnen! Der Wind peitschte das Wasser mit Wucht durch das Strohdach. Es war schlimm!

Doch wie das Sprichwort sagt:
Nach dem Regen kommt wieder Sonnenschein. 

Inge W.


Zeichnung:
Gerda S.

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