Freitag, 12. Juli 2013

77. Der Ferienort Villa Gesell


verdankt seine Existenz einem beharrlichen Utopisten

Aus : „Die Zeit“  1997      Nr. 1

Der Geist der Utopie ist in Beton gegossen: 
Wo die Route 11 aus dem flachen Gras der Pampa kommt und auf die Siedlung zwischen Wäldern und Dünen trifft, ragt ein Totempfahl meterhoch aus dem Sand. Die Skulptur zeigt, was der Künstler sich unter Villa Gesell einmal vorgestellt hat: 
Familienglück, Natur und unbegrenzte Freiheit.

Der Ort, rund 400 Kilometer südöstlich von Buenos Aires, wirkt auf den ersten Blick wie ein ganz normales Seebad, eines von vielen im Osten Argentiniens. Im Zentrum der Kleinstadt kreischen Autoscooter, flimmern Neonreklamen, aus Nachtbars wummern Techno und Disko-Beat. Zur Ausnüchterung nach durchtanzten Nächten lockt die Brandung des Südatlantiks an mehr als fünfzig Kilometer Strand. 

Und dennoch: Mit den Sandstraßen, die im Zickzack zwischen den Hügeln verlaufen, mit den Prachtvillen und hölzernen Chalets in den Dünen unterscheidet sich Villa Gesell von den übrigen Seebädern der Umgebung. Das nahe gelegene Mar del Plata zum Beispiel ist allzu offensichtlich am Reißbrett entstanden. 

Villa Gesell hingegen wirkt wie organisch gewachsen. Und das, obwohl auch dieser Ort erst in den dreißiger Jahren gegründet worden ist - von einem Deutschargentinier namens Carlos Gesell. ... 

Fortsetzung folgt.




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