Sonntag, 25. August 2013

95. Tai Chi


                                                                                   
 
Ausgangsstellung

Als wir vor vielen Jahren nach Villa Gesell zogen, suchte ich irgendeine Art Gymnastik für ältere Personen, ich war immerhin schon über 70. Ich ging zum „Gimnasio-Norte“  und fragte, was sie mir anbieten könnten. 

Sie hätten  gerade mit einem Tai Chi-Kursus angefangen, da könnte jeder und in jedem Alter  mitmachen. Ich hatte nie davon gehört und erkundigte mich genauer. 

Man erklärte mir, Tai Chi hätte sich aus einer  asiatischen  Kampfkunst entwickelt, setze aber keineswegs eine kämpferische Haltung voraus.  Leichte, bequeme Kleidung sei gut und die erste Stunde kostenlos.

Na, das war ja gerade das richtige: Kampfkunst, kämpferische Haltung!  Hm, probieren kann man ja mal!

Voller Spannung ging ich zur ersten Klasse. Außer mir waren noch vier andere Personen da, ich glaube, ich war die älteste.

Wir lernten zuerst die Tai Chi-Haltung:

Füße nicht ganz zusammen, Fußspitzen ein klein wenig  geöffnet, Knie ein wenig eingeknickt,  Hände  locker an den Seiten hängen lassen, Kopf und Schultern leicht nach vorn gebeugt. (Diese Haltung nehme ich noch heute ein, wenn ich ganz erschöpft bin, wie gut das tut!)  Das wusste ich damals noch nicht. 

Ich war nicht  ganz überzeugt, dass dies nun eine Gymnastik für mich ist.

Alles, was wir machten, waren leichte und lockere Bewegungen.  Ich kann nun nicht mehr den Ablauf der ersten Stunde wiedergeben.

Doch ging ich auch zur zweiten Stunde, zur dritten  und so weiter. Wir fünf blieben zusammen  und als  „Gimnasio-Norte“ schloss, machten wir auf dem Platz gegenüber vom Supermarkt  „Disco“ weiter.

Aus den einfachen Bewegungen  wurde langsam eine  “Form”, dazu gehörten 24 Schritte, die sich um einen Kreis drehten. Unser Lehrer nannte dieses: Vereinfachtes Tai Chi Chuan.  Es war immer der Abschluss der Klasse.

Ich fuhr mit meinem Fahrrad hin, die Hauptstraße  bergauf – bergab, und wenn ich ankam, war ich eigentlich schon kaputt. - Unser Lehrer kam, wir machten eine gute Stunde Tai Chi und dann  ging es mit dem Fahrrad zurück. Ach, wie leicht ging es dann bergauf und bergab, ich war voller Energie. Ich hätte Bäume ausreißen können!
                                                                          
                                    Das ist Tai Chi! 
                                                                   

Leider ist unser guter „profesor“ (Lehrer) nach Spanien ausgewandert und unsere nette Gruppe fiel auseinander. 

Gerda S.



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