Dienstag, 17. September 2013

106. Rubio, Anes Pferd


Wir waren während der Kinderjahre meiner Tochter Ane immer  in den Sommer- und Winterferien bei den Großeltern in Villa Gesell. Morgens traf sich die Jugend der Norte-Schule und später der Goethe-Schule von Buenos Aires am Strand zum Schwimmen und Volleyball-Spiel.

Eines Tages kam meine Tochter zum Opa und sagte: „Opa, ich hätte so gern ein Pferd!“ Sie hatte schon als kleines Mädchen bei Herrn Sandolowsky Reitunterricht genommen, zusammen mit Tante Puppi.

Opa beschloss also: „ Wir werden ein Pferd kaufen!“ 
Das war gar nicht so einfach, denn die Pferde hier waren keine Reitpferde und ziemlich wild. Rubio, ein früher sehr bekanntes, aber total misshandeltes Pferd wurde gekauft. 

Kein männliches Wesen konnte in seine Nähe kommen und Ane saß mehr auf der Erde, als auf dem Pferd. Sie wollte nach links, das Biest ging nach rechts, oder es ging einfach hoch. Ane war lange geduldig, bis sie eines Tages  wieder auf der Erde saß. Da hat sie Rubio angeschrien: „Jetzt ist Schluss!“



Und siehe da, er wurde zwar nicht zahm, aber er gehorchte, allerdings nur ihr.


Es waren so schöne Zeiten! Am Nachmittag trafen sich alle Mädchen: Helga, Imme, Dana, u. a.  vor Opas Haus zu Pferd und  begleitet von ihren Hunden ritten sie ans Meer oder in die Dünen.
Eine gesunde naturverbundene Jugend! Und diese Sommermonate werden für alle unvergessen bleiben.

Ruth P.

Zeichnung: Gerda S.

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