Samstag, 5. Oktober 2013

115. Elvira, unsere gute Hilfe aus dem Chaco



Um 1960

Sie kam als 14-jähriges Mädchenaus dem Chaco, (Nordargentinien),  zu uns,  Helga, meine jüngste Tochter war noch ein Baby,  und sie hat uns dann jahrelang begleitet.

Elvira konnte Regentage in Festtage verwandeln. Es begann oft  mit einem Spaziergang im Regen mit den Kindern ins Dorf, um Fett zum Backen zu kaufen. Dann wurden die „tortas fritas” (kleines Gebäck) zubereitet und frittiert. Alle durften dabei helfen.  Die „ tortas fritas“ wurden dann noch gezuckert, Honig gab es auch noch, und dazu wurde Mate (Mate-Tee) getrunken.  Ein Fest für alle.

Zum Abendessen sahen wir mit den Kindern  vor dem Fenster die Frösche. Sie holten sich die Mücken die sich im Lichtschein ansammelten. Auch hiermit konnte Elvira die Kinder aufheitern, sie gab den Fröschen Namen und jeden Abend erzählte sie neue Froschgeschichten.

Von einer sehr feinen Touristin besaßen wir einen  koketten rosa Sonnenschirm mit Rüschen, ganz  vornehm.  Niemand hatte bisher dieses elegante Ding benutzt.  Da Elvira die einzige war, die nicht braun werden wollte, spazierte sie mit dem Sonnenschirm an den Strand,  wenn sie uns mittags zum Essen holte.  Das sah sehr komisch aus, und ihr „Komm ess!” klingt mir heute noch in den Ohren.

Sie gehörte zur Familie, beendete  dann auch die  Grundschule und ich konnte es  einrichten, dass sie Abendkurse besuchte und weiterlernte.

Inge W.


Zeichnung:  Gerda S.


1 Kommentar:

  1. Gerda, einmalig deine Elvira mit dem Sonnenschirm! So sah sie aus, nur die rosa Farbe fehlt noch! ;)

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