Montag, 21. Oktober 2013

123. Artesanos (Kunstgewerbler) und Häuslebauer


Etwa Ende der 60-iger Jahre und auch viel später..

Unser Haus “Is Lun” hat auch die “Hippie-Zeit” von Villa Gesell tapfer überstanden. Überall wimmelten damals fremde Leute herum und fabrizierten  „combolois“ (Armbänder),  die sie am Strand verkauften.  Es war ein blühendes Geschäft, aber für mich ein unruhiges Leben und so mancher Schreck war dabei.

Dann kam die Zeit von “Calisto”, Cali listo, (Cali fertig) bei uns.  Überall wurden im Garten Sonnenschirme geflochten und dann verkauft. Dadurch erhielt unser Haus wieder ein neues Strohdach. Alle freuten sich, die Nachbarn beglückwünschten meinen Sohn,  erinnerten sich an meinen Mann, der immer so emsig sein Strohdach reparierte und bedauerten, dass er dies nicht erleben konnte.

Mein Sohn ist ein Bohemien,  was mein Mann nicht war. In den langen Wintern, die Cali in Villa Gesell verbrachte, hat er immer wieder etwas gebaut und es erwachte seine Architektenader.

Cali ging mit seiner damaligen Freundin  auf Auktionen und kaufte Altwaren. Er kaufte und kaufte. Man kann sich gar nicht vorstellen, was da alles zusammengekommen ist, die unglaublichsten Sachen, aber alle bekamen den richtigen Platz.

Er hat später auch das abgebrannte Haus neu gestaltet. Es ist nicht mehr die Fischerkate von der Nordsee. Es hat ein neues Gesicht bekommen, aber es ist immer noch unser “Is Lun” - Unser Land.

Inge W.



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