Montag, 9. Dezember 2013

147. Der Kauf


Don Carlos Gesell erzählt weiter 1968:

"… Ich begab mich nach Juancho  und von dort nach <Ostende>, mit dem Vorsatz, das Gelände kennenzulernen. 

Damals führte der einzige Weg nach <Ostende> über den <Puesto Tokio>, ein von Japanern betriebenes, ländliches Warenlager mit Ausschank am landeinwärts  gelegenen Rande der Ostender Dünen.  Von dort musste man die Reise am Strand entlang fortsetzen.  Ich nahm dafür einen Sulky.

Das <Ostende> des Jahres 1931 bot ein Bild, das zu meinem eigenen Vorhaben, die Dünen mit ihren herrlichen Strand dem Tourismus zu erschließen, nicht eben einlud.  Wohin ich blickte, sah ich Spuren der Katastrophe von <Ostende>:  

Eisenbahnschienen ragten aus den Flanken der Dünen in die leere Luft.  Die Mole lag zertrümmert, die Betonpfeiler der Promenade wiesen gen Himmel… , wenige Meter vor der Kirche erhob sich eine Düne, höher als ihr Turm und bereit, sie zu verschlingen, was später auch geschah….Die umliegenden Dünen hatten den Eingang des <Hotels Ostende> der Brüder Pallavedini verschüttet, so dass man es nur über eine Holzplanke, die vom Kamm der Dünen zu einem Fenster im ersten Stock hinüberführte, betreten konnte.

Der niederschmetternde Eindruck von Ostende schüchterte mich aber nicht ein, im Gegenteil, er stachelte mich zu meinem eigenen Unternehmen auf.  Es reizte mich, das Problem des Flugsandes zu erforschen. Millionen von Pesos waren hier verloren gegangen. Dennoch nahm ich mir vor, dem Bauunternehmer das angebotene Gelände abzukaufen und setzte die Reise fort, bis an den Punkt, an dem sich heute Villa Gesell befindet. Ich stellte die Trockenheit des Bodens fest, nahm Proben von Sand und Wasser, um sie untersuchen zu lassen und kehrte zurück, fest entschlossen, dieses Land zu kaufen.

Die Bodenanalyse ergab: <Ungeeignet für Vegetation…> Im Gegensatz dazu lautete die des Wassers günstiger: <Ausgezeichnetes Trinkwasser!>“

Nach Barbara Lagemann


Rita S. aus Brasilien

Eingang nach Ostende heute

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