Samstag, 3. Mai 2014

200. Zweihundert Blog-Geschichten


Wir gratulieren!




Mit  diesen “200 Geschichten von, aus  und über Villa Gesell“ schließen wir diese Serie unseres Blogs.

Wir danken allen Lesern und Mitarbeitern!

Sehr bald beginnen wir aber eine neue  Serie mit neuen Ideen und Geschichten.

Wir freuen uns über  weitere Mitarbeit und schicken ganz liebe Grüße aus Villa Gesell in alle  Welt.


Die „Blogger“ von



Zeichnung: Gerda S.

Donnerstag, 1. Mai 2014

199. Das Loch


Als wir Kinder waren, verbrachten wir jeden Sommer und auch die Winterferien in Villa Gesell. Das gelbe Haus meiner Mutter stand direkt am Strand in der Nordzone und man konnte es vom Wasser her sehen und vom Haus her auch die ganze Aktivität am Strand.
Aber zu der Zeit, waren gar nicht so viele Leute da und meistens waren es dieselben Nachbarn von Jahren zuvor, was meiner Mutter die Freiheit gab, uns Kinder vom Haus aus am Strand zu beobachten. Natürlich gab es strikte Regeln, wie zum Beispiel: Wir durften nicht alleine ins Meer.

Und so saßen wir am Strand und buddelten im Sand. Wir bauten Sandschlösser mit Wasserkanälen drum herum. Mit meinem Bruder bauten wir richtige Dörfer und schoben unsere Duravit-Autos da herum.

Einmal saßen wir auf der Düne. Es war zu windig unten am Meer. Da kamen meine Mutter und meine Tante mit Schaufeln und Spaten an. „Warum buddelt ihr nicht ein ganz großes Loch?“

Mein großer Bruder und meine Kusine nahmen die schweren Spaten, meine kleine Schwester und ich, die Plastikschaufeln. Die Großen hatten die Pflicht, das Loch zu graben. Wir Kleinen mussten den Sand zerstreuen und gleichmäßig verteilen. Und so arbeiteten wir den ganzen Tag lang. Zwischendurch wurden wir zum Mittagessen gerufen, aber danach  ging es sofort wieder weiter.

Nach einer ganzen Weile rief mein Bruder aus dem Rieseloch raus: „Ruf die Mama! Sie soll mall schnell kommen!“  

So liefen wir zu zweit und holten Mama ans Loch. Es war so breit und so lang wie ein Auto! Und es war so tief, dass wir eine Leiter holen mussten, damit mein Bruder und die Kusine herausklettern konnten!

Das war vielleicht eine Sache! Wir holten einen Tisch, vier Stühle, Papier, einen Stift und die Würfel, brachten alles in das Loch, kletterten die Leiter, die im Loch stand, hinunter und verbrachten den ganzen Nachmittag mit „Generala“ ( Würfelspiel). 

Im Loch war gar kein Wind.

Desi K. de C.


Zeichnung: Gerda S.



Dienstag, 29. April 2014

198. Muschelinvasion


Am 18. April 2014 hörte man im lokalen Fernsehsender und las in der lokalen Zeitung folgende Nachricht:

Einmalige Muschelinvasion

In den vergangenen Tagen erschienen zum Erstaunen der Leute, die nach der letzten „sudestada“ (Südoststurm) das gute Wetter genossen, eine Unmenge von sehr großen Muscheln am Strand von Villa Gesell.

Nach einigen Versionen, die  in  sozialen Netzwerken verbreitet wurden, wie Warnungen  vor Krankheiten oder anormalem Ereignis, konsultierten wir den Veterinär Dr. Hector Daniel Miguelez, Kenner  der Meeresfauna und Experte in Phänomenen, die unsere  Strände betreffen, und er bestritt kategorisch diese Versionen.

„Es gab mehrere Tage hintereinander starke Süd- und Südostwinde mit großen Wellen und hohem Meeresanstieg. Das war der Grund für die Hinterlassenschaft großer Mengen von Muscheln am Strand. Das ist eine ganz normale Erscheinung und die Muscheln sind ganz gesund. Wenn man sie einzeln wieder ins Meer geworfen hätte, hätten sie auch überlebt….

Auch für Leute, die sie gegessen haben, dürfte das keine Probleme gegeben haben.“

Also eine ganz normale, allerdings nicht sehr häufige Erscheinung an unserem Strand.

Wer allerdings Muscheln wegen ihrer Größe und ihres dekorativen Aussehens mit nach Hause genommen und geglaubt hatte, sie seien leer, wird sich möglicherweise in den folgenden Tagen über einen penetranten Geruch gewundert haben, denn die Tiere verkriechen sich meist in die hintersten Windungen der Muschel.

Das passierte mir vor vielen Jahren:

Nach dem Fund einer besonders großen Muschel und gründlichem Auswaschen derselben,  setzte ich sie zu Hause dekorativ auf ein Holzbrett an der Wand. Doch  in der folgenden Nacht hatte sich die Muschel von ihrem Platz fortbewegt!

Der Schreck war groß! Wir brachten sie zurück an den Strand und warfen sie ins Meer. Vielleicht haben wir ihr damals das Leben gerettet…..




Rosemarie W.

Sonntag, 27. April 2014

197. Meine Kolibris




Schon seit 1980, als wir unser kleines Ferienhaus hier gekauft hatten, habe ich immer mit großem Erfolg draußen Zuckerwasserflaschen für die Kolibris aufgehängt. 

Von der Straße konnte man das Treiben auch beobachten, deshalb hat sogar einmal der Fahrer des „trencito“ (Touristenbus) vor meinem Haus gehalten und verkündet, das sei „la casa de los picaflores“ (das Haus der Kolibris).

Seitdem ich das ganze Jahr hier wohne, wissen auch meine Kolibris, dass sie das ganze Jahr mit Zuckerwasser versorgt werden.

Denn das ganze Jahr über kommen die weißkehligen Kolibris, von denen Männchen und Weibchen gleich aussehen. 

Im Sommer erscheinen aber auch die kleineren grünen mit dem roten Schnabel. Ihr Gefieder glänzt wie Metall. Allerdings sind die Weibchen unauffälliger und gräulich im Ton. Diese Kolibris fliegen im Herbst Richtung Norden nach Misiones oder Brasilien.

Kurz bevor sie im März aufbrechen ,  ist der Kampf um die vier Öffnungen an den Flaschen  immer ganz besonders heftig,  und nicht selten sitzen vier und trinken, während andere sie wartend  umkreisen.

Dann muss ich aufpassen, dass meine Haustür nicht offensteht. Es ist ein Drama, einen eingeflogenen Kolibri wieder herauszulocken. Er fliegt immer wieder an die Zimmerdecke…

Hier sind einige meiner Fotos.


Rosemarie W.




Mal zwei einträchtig und friedlich

Wer genau hinschaut, erkennt 5 auf einem Streich

Auch am Abend ist Betrieb

Das Drama im Haus

Freitag, 25. April 2014

196. An den Mond







Wandle, wandle, holder Schimmer!
Wandle über Flur und Au,
Gleitend, wie ein kühner Schwimmer,
In des stillen Meeres Blau.

Sanft im Silberglanze schwebest
Du so still durchs Wolkenmeer,
Und durch deinen Blick belebest
Du die Gegend rings umher.

Manchen drücket schwerer Kummer,
Manchen lastet Qual und Pein;
Doch du wiegst in sanften Schlummer
Tröstend ihn, voll Mitleid, ein.

Sanfter, als die heiße Sonne,
Winkt dein Schimmer Ruh und Freud,
Und erfüllt mit süßer Wonne,
Tröstung und Vergessenheit.

Hüllst in dichtbewachsnen Lauben
Mit der sanften Fantasie
Ganz den Dichter; machst ihn glauben,
Seine Muse weiche nie.

Und auch mich hast du begeistert,
Der ich dir dies Liedchen sang,
Meiner Seele dich bemeistert,
Da mein Lied sich aufwärts schwang!


Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter



Foto: Karin Eder

Mittwoch, 23. April 2014

195. Walbesuch in Strandnähe


Es war im November 2008 als ich abends im lokalen Fernsehsender hörte, dass sich ein oder zwei Wale in Strandnähe vor Villa Gesell tummeln, und, wenn man Glück hätte, sie auch noch am nächsten Tag sehen könnte.

Ausgerüstet mit meiner neuen Kamera und einem Fernglas ging ich am nächsten Tag an den Strand, und kaum zu glauben, einer von ihnen zeigte sich  gleich vor mir, ganz in der Nähe. Das Fernglas brauchte ich gar nicht.

Diese Art Buckelwale haben  gut sichtbar weiße Flecken von Seepocken auf dem Rücken, die sich dort festsetzen.

Es hatten sich inzwischen auch  andere Leute eingefunden und alle waren begeistert, diese riesigen Tiere so in der Nähe beobachten zu können.


Zwei Schnappschüsse sind mir unter vielen am besten gelungen.

Rosemarie W.



Montag, 21. April 2014

194. Lagerfeuer mit Gitarrenmusik



In den 80. Jahren, als wir "Teenagers” waren, verbrachten wir abends viel Zeit mit unseren Freunden mit „Fogones y guitarreadas“ (Lagerfeuer mit Gitarrenmusik), in dem wir um ein Feuer saßen, Mate tranken und Gitarre spielten.


Das war die  Zeit von“ Sui Generis“, „Pedro y Pablo“, „Almendra“, aber auch „Los Chalchaleros“, „Mercedes Sosa“, und „Juan Manuel Serrat“ aus Spanien, genau die Musik, die wir uns anhörten und mitsangen.

Manchmal brachten wir Kartoffeln mit, die wir ins Feuer warfen und brieten.  Ohne Salz, nur so aßen wir die dann.  Wir erzählten Witze, sangen Lieder und träumten in die Zukunft.

Manche schliefen ein und so wurde die allgemeine Unterhaltung leiser und in kleineren Gruppen weitergeführt. 

Wenn das Feuer schwach wurde, gingen wir zu zweit mehr Zweige und Tannenzapfen aus dem Wald suchen.

Das ging manchmal die ganze Nacht weiter und am nächsten Morgen, vor dem Sonnenaufgang, gingen wir alle zusammen an den Strand um die über dem Meer aufgehende  Sonne zu begrüßen.

Desi K. de C.


  

Sonnenaufgangsfoto von Karin E.

Samstag, 19. April 2014

193. Frohe Ostern!


Allen unseren Lesern und  Mitarbeitern wünschen wir von Herzen ein sehr

 schönes friedliches Osterfest!


Die Blogzentrale von Villa Gesell



Diese Blumen blühen jetzt  und heißen hier sinnigerweise 
“ojo del poeta”  Dichterauge.


Villa Gesell, Luftaufnahme, Blick nach Süden








Donnerstag, 17. April 2014

192. Der “Trencito“ von Villa Gesell

Um 1975


Jeden Sommer konnte man überall in Villa Gesell dem “trencito”  begegnen. Der kleine orangefarbene „Zug“ auf vier Rädern hatte sogar einen Anhänger,  wenn genügend Kunden kamen.  Unterwegs erklärte der Fahrer den Fahrgästen durch seinen Lautsprecher bestimmte Punkte der Attraktion. Manchmal, wenn wir nichts Besseres zu tun hatten und uns langweilten, rannten wir auf den sandigen Straßen barfuß mit. Die Kinder im „ trencito“ fanden das natürlich auch lustig. 

Eines Tages, in der Karnevalswoche im Februar,  kamen wir auf eine Idee, die wir natürlich toll fanden. Wir lauerten auf dem Dach unserer Garage dem „trencito“ auf und warteten auf das Gebimmel, mit dem er sich ankündigte, dann wurde das Signal ausgerufen, und mit Eimern voll mit wassergefüllten Luftballons liefen die größeren Kinder los und warfen die Ballons gegen den Zug.

Bei der nächsten Rundfahrt bekamen wir aber einen Schreck! Denn der Fahrer hielt plötzlich und schimpfte laut durch sein Radio! Wir rannten so schnell wie möglich davon, denn er fuhr rückwärts und stieg sogar vor unserem Haus aus! Das Letzte, was wir von unserem Versteck sahen, war wie er an unserer Haustür klopfte.

Wir haben uns nie wieder getraut, mit den Passagieren vom Trencito Karneval zu spielen und so winkten wir dem „trencito“ dann nur noch  brav zu.



Nachtrag: 
Als ich meiner Schwester von dieser Erinnerung erzählte, machte sie mich darauf aufmerksam, dass sie einige Jahre später für die Besitzer des „trencitos“  gearbeitet hatte, und wie nett sie zu ihr waren. Als unser Opa starb, haben sie meiner Schwester sogar das Geld gegeben,  um schnell zurück nach Buenos Aires zu fliegen.


Desi K.de C.

Dienstag, 15. April 2014

191. Wer trägt die Verantwortung?


Die Mitarbeiterin und Zeichnerin Gerda S. unseres „Blogs“ hatte am Freitag, 11. April mittags einen Termin in der „Clínica del Sol“, einer Privatklinik in Villa Gesell, um von Dra. Bianco eine Staroperation (Cátaratas) am Auge vornehmen zu lassen. Unsere treue Freundin Renate v. W. begleitete sie.

Mitten in der Operation -  die eigene trübe Linse war zum Teil schon entfernt, die neue noch nicht eingesetzt -  gab es in dem Spezialgerät für diese Art von Augenoperationen einen Kurzschluss, es funktionierte nicht mehr und die ganze Prozedur musste unterbrochen werden.

Die sichtlich nervös gewordene Augenärztin schickte Gerda nach Hause und vereinbarte dann telefonisch einen neuen Termin für den nächsten Tag in einer Augenklinik in  Mar del Plata, über 100 km entfernt. 

Inzwischen musste das Auge ständig mit Tropfen behandelt werden.

Renate fuhr dann am Samstag, mehr als 24 Stunden später, mit Gerda die lange Strecke  mit dem Wagen nach Mar del Plata in eine Augenklinik, die Operation wurde fortgesetzt, und beide kamen erst spät abends im Dunklen wieder zurück.

Gerda muss nun eine Woche das Bett hüten, weil sich bei der Fortsetzung der unterbrochenen Operation Probleme eingestellt hätten.

Vorläufig Kann Gerda mit dem Auge noch nicht sehen, aber wir hoffen nun sehr, dass diese verunglückte Operation dann am Ende doch noch zum Erfolg führt.


Aber wir fragen uns:

Wer trägt  die Verantwortung für den Ausfall des so speziellen und anscheinend hier im Ort einzigen Gerätes durch Kurzschluss? Muss die „Clínica del Sol“ oder die Augenärztin  nicht einen Spezialisten für die  Überprüfung solch wichtiger Geräte zur reibungslosen Funktion haben? Oder hat die Augenärztin selbst das Gerät falsch bedient?

Wer ist da zur Verantwortung heranzuziehen?

Rosemarie W.





Aus der Videoaufzeichnung einer solchen Operation vor etwa 15 Jahren.

Sonntag, 13. April 2014

190. Regenbogen über dem Meer




Foto: Karin Eder

Der Regenbogen

Wie mit Pinselstrich gezogen

ist sein frisches Farbenband,

und er spannt in weitem Bogen

bunten Zauber übers Land.


Kurz ist seine Farbparade,

wenn am Himmel er entsteht,

weil die bunte Maskerade

seines Lebens schnell vergeht.


Alfons Pillach

Freitag, 11. April 2014

189. Mein Vater, der Schwimmweltmeister


Wenn man jeden Sommer am Strand in Villa Gesell verbringt, muss man schwimmen können, sonst lohnt sich das nicht.

Wir Kinder lernten ziemlich früh, uns im Wasser gemütlich zu fühlen, und als ich 10 war, durfte ich schon mit meinem Vater hinter den großen Wellen auf der Sandbank stehen. Mein Vater schwamm immer dahinter, wo man nicht mehr stehen kann, wo das Wasser ruhiger ist. Und so fing ich an, mit ihm zu schwimmen. 


Ich fand, er war ein Schwimmweltmeister!
Er wurde nie müde und wusste alles! Er wusste, wie man sich ausruhen kann, wenn einem die Luft fehlt, wie man durch große Wellen taucht, um nicht durchgewühlt zu werden, wie weit es bis zum  Strand war...er wusste alles.

Ich erinnere mich noch daran, wie ich stolz neben ihm her schwamm, meine Beine schwer wie Blei, meine Arme wie zweit Holzbretter, die ich nicht mehr heben konnte, meine Augen brannten vom Salzwasser...aber jedes Mal wenn er mich fragte: „Bist du müde? Willst du dich bei mir festhalten?“ sagte ich: „ Nein, ich kann noch...!“ Ich wollte doch so gut schwimmen, wie er,  so weit wie er, so toll wie er. 

Er sagte immer wieder: „Dreh dich auf den Rücken, dann kannst du besser Luft kriegen und dich ausruhen“. Und so taten wir es zusammen. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen, mit den Ohren im Wasser so dass man das Rauschen hören konnte, schwebten wir auf der Oberfläche.
Dann machten wir uns auf den Weg zurück an die Küste. Die Wellen auf der Sandbank waren noch ein toller Schub und so kamen wir immer schnell wieder an Land.

Als ich aus dem Wasser ging, fühlte ich, wie mein Gewicht wieder auf meinen Beinen lag. Sie zitterten und fühlten sich wie aus Gummi an.

Mein Vater war ein toller Schwimmer und er hat auch mehrere Male den Rettungsschwimmern geholfen, jemand aus dem Meer zu retten!


Desi K. de C.

Zeichnung: Gerda S.


Foto:
"Peter el grande" (Peter der Große), Vater von Desi,
auf  Wunsch von ihm entfernt.

Mittwoch, 9. April 2014

188. Grippezeit


Es wird kühler und nach dem langen Sommer beginnen die Erkältungen und die Grippezeit, auch hier bei uns!

Immerhin können wir vorbeugend eine ganze Menge unternehmen. Schnupfen, Husten, Halsweh sind ja Infektionskrankheiten, die meist dann ausbrechen, wenn wir geschwächt sind – sei es durch Unterkühlung oder durch Stress.

Deshalb ist es sehr wichtig, sich in der frischen Luft zu bewegen, möglichst viel Sonne zu tanken, genug zu schlafen und sich mit Obst und Gemüse gesund zu ernähren. Nette Gespräche mit Freunden, gute Bücher, schöne Filme heitern unser Gemüt auf – das ist die allerbeste Vorbeugung gegen Krankheiten.

Sollte dennoch der Hals kratzen und die Nase laufen, müssen wir nicht immer gleich mit Kanonen auf Spatzen schießen und „Schnupfenstopper“ oder gar Antibiotika einnehmen. Auch die Kräuter aus unserem Garten verschaffen uns Linderung:

Ein Tee aus gleichen Teilen von Thymian- und Salbeiblättern, Linden- und Holunderblüten wirkt schweißtreibend und schleimlösend. Dabei gießen wir einen Esslöffel der Kräutermischung mit einer Tasse kochendem Wasser auf und lassen den Tee 5 Minuten zugedeckt ziehen.

Ein Dampfbad mit Kamillenblüten oder Thymian und Salbei beruhigt die Schleimhäute und wirkt antebakteriell.

Nase putzen, Husten und auch herzhaftes Niesen sollten wir auf keinen Fall unterdrücken, denn so reinigt sich unser Körper selbst von Schleim und Bakterien.

Von einem Kalenderblatt

Zeichnung: Gerda  S.
Holunderblüten


Salbei

Lindenblüten
Thymian

Montag, 7. April 2014

187. Aus unserer geselligen Sommerzeit-2


Etwa um 1970 und später

Wenn wir etwas Geld zusammen gesammelt hatten oder noch etwas Taschengeld hatten, gingen wir abends mit Freunden ins Dorf, zum „Luigo Patin“.

Wir wohnten in der Nordzone von Villa Gesell. Um ins Dorf zu kommen, liefen wir meistens durch den Wald die Straße 201 entlang. Es war ein ganzes Stück, aber in guter Begleitung ging es ziemlich schnell. Manchmal fanden wir ein Auto, das uns alle mitnahm. Das kann man heutzutage gar nicht mehr machen.                                                                                                                           
„Luigi Patin“ war an der Ecke der Hauptstraße und der Straße 115. Wir konnten die Musik von „Johnny Rivers“ schon von weitem hören.

Wir bestellten unsere Rollschuhe mit den weißen Stiefeln und bezahlten für eine Stunde. Der Platz war nicht besonders groß und wir liefen alle in derselben Richtung im Kreis herum. Hin und wieder kam jemand, der tolle Figuren drehen konnte und wir waren alle sehr beeindruckt und neidisch.

Zwischendurch bestellten wir etwas Frisches zum Trinken. Damals war unser Lieblingsgetränk, die „Apla“, Sprudelwasser mit Apfelgeschmack in einer grünen Glasflasche. Gibt es das heute noch?

Es gab nicht einen Sommer, in dem wir nicht“ Luigi Patin“ besuchten, bis eines Tages eine neue Rollschuhbahn,  gegenüber vom heutigen Supermarkt Disco, eröffnet wurde.

Dieser Platz war nicht nur größer, sondern hatte zwei Hügel, die das Laufen ganz interessant machten. Wir sausten im Kreis herum, den Hügel rauf und noch schneller wieder hinunter, den Rücken gebeugt, mit den Händen auf den Knien, um mehr Geschwindigkeit zu erreichen. Manchmal blieben wir länger da, weil andere Freunde dazukamen. Am Ende der zwei Stunden hatten wir Blasen an den Füßen….

Dann  zogen wir Socken und Schuhe aus und liefen barfuß und erschöpft nach Hause.

Desi K.de C. aus USA

Zeichnung: Gerda S.


  

Samstag, 5. April 2014

186. Aus unserer geselligen Sommerzeit-1


Etwa um 1970 und später

saßen wir in den Ferien meist abends zusammen und spielten „truco“, das berühmte argentinische Kartenspiel. 

Natürlich waren wir  fast den ganzen Tag am Strand, das ist doch selbstverständlich.

Wir spielten Volleyball bei der “Luna Roja“, dem Strandabschnitt, wo wir wohnten.

Volleyball machte unheimlich Spaß. Alle durften mitmachen, Kinder, junge Leute, ältere Leute, Leute die es kannten und auch Leute, die es nicht kannten. Die Gruppen wurden immer wieder gewechselt. Aber wenn eine Gruppe ziemlich erfolgreich war, so blieb sie bis zum Abend zusammen.

Manchmal wurden die Spiele ganz spannend und so sammelten sich Zuschauer um das ganze Feld herum. …

Desi K. de C.

Zeichnung: Gerda S.



Donnerstag, 3. April 2014

185. Sonnenuntergang in Villa Gesell



März 2014

              
Foto: Fabio Escobar




Der Tag verklingt, des Abends lange Schatten

nun greifen nach dem Land, das Sonne trinkt,

die noch den Himmel rötet im Ermatten

und zärtlich, sanft der Nacht entgegen sinkt.



Ingrid Drewing