Die Geschichte der Post in Villa Gesell ist eine
wechselvolle und war von manchen Stoßseufzern begleitet.
Die ersten Bewohner und Gäste fragten persönlich bei der
Verwaltung von Don Carlos nach Briefen und gaben ihrerseits ihre Postsachen
dort auf. Diese gingen mit dem Bus an
den Zug nach Juancho.
1954 wurde dann
eine kleine Holzbude an der zentraler gelegenen Straße „Paseo 105“ aufgestellt, vor der man morgens unter freiem
Himmel Schlange stehen musste, wenn man Post erwartete oder aufzugeben
hatte. Die Briefe wurden vertrauensvoll
auf den Namen hin ausgehändigt, dabei wurde jedes Mal von neuem der ganze
Briefstapel durchgeblättert. Trotz der anerkennenswerten
Fingerfertigkeit des Postfräuleins war das System zeitraubend!
Leider blieb es auch dabei, als die Post in das Haus der ersten Schlachterei des Ortes
umsiedelte. Sie blieb dort einige Jahre, dann zog sie um, neben das
Ecklokal auf der Avenida 3 und Paseo 105. Hier warteten die Briefe nun allerdings schon
nach dem Alphabet geordnet und es half nicht nur die jüngere Schwester des
Postfräuleins, sondern mehrere Hilfskräfte teilten sich in Ausgabe, Entgegennahme,
Telegrammaufnahme und Briefmarkenverkauf.
Aber obwohl nun auch vor-und
nachmittags geöffnet war, konnte in der Saison der Andrang nur mit Mühe
bewältigt werden. Von diesem Lokal aus erfolgte dann die Rückwanderung an
die Ecke Avenida 4 und Paseo 104.
1967 wurde das Postamt durch einen Vorbau grundlegend
restauriert und vergrößert. Am lebhaftesten
begrüßt wurde jedoch im gleichen Jahr die Einrichtung eines regelrechten Briefträgerdiensts. Damit blieben den Badegästen und
Ansässigen in der Hochsaison viele
Stunden des Anstehens erspart.
Nach Barbara Lagemann
Rita S. aus Brasilien