Jeden Sommer konnte man
überall in Villa Gesell dem “trencito” begegnen. Der kleine orangefarbene „Zug“ auf
vier Rädern hatte sogar einen Anhänger, wenn genügend Kunden kamen. Unterwegs erklärte der Fahrer den Fahrgästen durch
seinen Lautsprecher bestimmte Punkte der Attraktion. Manchmal, wenn wir nichts
Besseres zu tun hatten und uns langweilten, rannten wir auf den sandigen Straßen
barfuß mit. Die Kinder im „ trencito“ fanden das natürlich auch lustig.
Eines Tages, in der Karnevalswoche
im Februar, kamen wir auf eine Idee, die
wir natürlich toll fanden. Wir lauerten auf dem Dach unserer Garage dem
„trencito“ auf und warteten auf das Gebimmel, mit dem er sich ankündigte, dann
wurde das Signal ausgerufen, und mit Eimern voll mit wassergefüllten
Luftballons liefen die größeren Kinder los und warfen die Ballons gegen den
Zug.
Bei der nächsten Rundfahrt
bekamen wir aber einen Schreck! Denn der Fahrer hielt plötzlich und schimpfte
laut durch sein Radio! Wir rannten so schnell wie möglich davon, denn er fuhr
rückwärts und stieg sogar vor unserem Haus aus! Das Letzte, was wir von unserem
Versteck sahen, war wie er an unserer Haustür klopfte.
Wir haben uns nie wieder
getraut, mit den Passagieren vom Trencito Karneval zu spielen und so winkten
wir dem „trencito“ dann nur noch brav
zu.
Nachtrag:
Als ich meiner
Schwester von dieser Erinnerung erzählte, machte sie mich darauf aufmerksam,
dass sie einige Jahre später für die Besitzer des „trencitos“ gearbeitet hatte, und wie nett sie zu ihr waren.
Als unser Opa starb, haben sie meiner Schwester sogar das Geld gegeben, um schnell zurück nach Buenos Aires zu
fliegen.
Desi K.de C.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen